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EINWÄNDE – Kritische Fragen an Dr. Sroka

Wenn Menschen zum ersten Mal mit Dr. Srokas Thesen in Berührung kommen, haben sie oftmals Einwände und kritische Fragen. Denn Vieles von dem, was Dr. Sroka sagt, widerspricht dem „allgemeinen Wissen“. Und es passt so gar nicht zu der Praxis, wie sie Herzpatienten täglich in Krankenhäusern und Arztpraxen erleben. Im Folgenden geht Dr. Sroka in Form eines beispielhaften Gesprächs auf einige grundlegende Einwände ein.

FRAGE: Nach meinem Eindruck überziehen Sie Ihre Kritik. Eigentlich schade. Denn mit Sicherheit gibt es an der gegenwärtigen herzmedizinischen Praxis viel zu kritisieren. Es werden viel zu viele Katheter geschoben und es geht bestimmt oft nicht nur um das Wohl der Patienten, sondern häufig stehen ökonomische Interessen im Vordergrund. Aber grundsätzlich sind Herzkatheter und Stents doch richtig und ein Segen oder nicht?

Dr. Sroka: Leider nein. Es gibt sicher eine Reihe von Patienten, die den Eindruck haben, dass die eingepflanzten Stents ihre Lebensretter sind. Doch nur große Studien an einer Vielzahl von Patienten geben verlässliche Auskunft über Sinn oder Unsinn einer Behandlungsmethode. Die wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Herzkatheter sprechen eine klare Sprache. Seit 20 Jahren ist in diesen Studien zweifelsfrei belegt: Katheter und Stent verhüten keinen Infarkt und verlängern kein Leben.

In meinem Ärztlichen Manifest: „Abschied von Illusionen“ beschreibe ich die wichtigsten dieser Studien bis hin zu „ISCHEMIA“ aus dem Jahr 2019, die an immerhin 5.000 Patienten rund um den Globus durchgeführt wurde. Katheter und Stent werden eingesetzt, um schwere koronare Engpässe aus der Welt zu schaffen. Mittels Bypass-OP werden die Kranzgefäßstenosen umgangen. Durch alle Studien zieht sich als roter Faden, dass diese Eingriffe nutzlos sind: Sie bieten keinen Schutz vor einem Herzinfarkt und verhelfen nicht zu längerer Lebenszeit. Daraus ist der logische Schluss zu ziehen, dass die Bedeutung der Kranzgefäßverschlüsse hochgradig überschätzt und überbewertet wird.

FRAGE: Sie meinen wirklich, dass ein verschlossenes Kranzgefäß keinen Infarkt auslöst?

Dr. Sroka: Ganz richtig. Ein enges Netz an Blutgefäßen durchzieht das gesamte Herz. Das zeige ich im „Manifest“ an anatomischen Bildern. Der unerwartete Gefäßreichtum im gesamten Herzen kommt für unsere Augen völlig überraschend, denn in den Skizzen der Kardiologen ist davon nichts zu erkennen.

Das umfangreiche Gefäßnetz im Herzen ist der Grund dafür, dass Kranzgefäß-Verschlüsse folgenlos bleiben. Das Blut wird über zahllose Querverbindungen und Umgehungsgefäße – wie die Bilder anschaulich zeigen – um alle Engpässe herumgeführt. Eine hochgradige Gefäßverengung behindert nicht die Durchblutung des Herzmuskels.

Die Filmaufnahmen, die bei einer Herzkatheter-Untersuchung gemacht werden, zeigen das Gleiche: Der koronare Blutstrom wird durch schwere und schwerste Stenosen nicht aufgehalten. Auch hier lohnt ein Blick ins „Manifest“. Jeder Zuschauer kann erkennen, dass das Blut in Anwesenheit schwerer Stenosen völlig ungehindert fließt. Stents können daran nichts verbessern.

FRAGE: Sie sagen, dass Katheter und Stent kein Leben retten und keinen Infarkt verhüten?

Dr. Sroka: Nicht „ich“ sage das, sondern es handelt sich dabei um die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studien, die zu diesem Thema durchgeführt worden sind.

FRAGE: Aber wie sieht es denn im Fall eines akuten Herzinfarkts aus? Es ist wissenschaftliches Allgemeingut, dass der sofortige Einsatz eines Herzkatheters bei einem Herzinfarkt lebensrettend wirkt.

Dr. Sroka: Es gibt einzelne Studien, die dies nahelegen und andere, die dem widersprechen. Die einzige „Meta-Analyse“, die alle diesbezüglichen großen Studien zusammenfasst, kann hier weiterhelfen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass bei einem drohenden Herzinfarkt der sofortige Einsatz von Herzkatheter, Stent und auch Bypass-OP keinen lebensverlängernden Effekt hat. Diese alle wichtigen Daten zusammenfassende Analyse ergab außerdem, dass das Risiko, im ersten Jahr nach dem Ereignis zu sterben oder einen nicht tödlichen Herzinfarkt zu erleiden, durch den frühzeitigen Einsatz eines Herzkatheters nicht gesenkt wird.

FRAGE: Aber, lieber Dr. Sroka, jeder weiß doch, dass schwere Kranzgefäßstenosen ein großes Risiko sind und dass ein kompletter Kranzgefäßverschluss einen Herzinfarkt auslöst. Das ist Teil unseres Allgemeinwissens. Es wird Ihnen nicht gelingen, dies aus den Köpfen zu vertreiben.

Dr. Sroka: Sie haben Recht, es ist äußerst schwierig, festgefahrene Ansichten zu ändern. Meine Kritik an den vorherrschenden Überzeugungen folgt den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen. Was ich möchte, ist schlicht, dass die herzmedizinische Praxis unserer Tage den wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung trägt und ihnen folgt – eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

FRAGE: Aber wenn es so selbstverständlich ist, warum wird es denn dann nicht auch gemacht?

Dr. Sroka: Die Umsetzung dieser Selbstverständlichkeit stößt auf heftigen Gegenwind von Seiten der Akteure und der Industrie. Das Arbeitsfeld von Herzkatheter und Stent würde drastisch beschnitten werden. Es geht dabei um zu viel Geld. Doch es gibt sehr viele kritische Menschen in unserem Land, die eine patientengerechte wissenschaftlich abgesicherte Medizin verlangen, so dass Hoffnung besteht.

Published inAllgemein

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