So oder so ähnlich sehen die Skizzen aus, die den Patienten nach einer Herzkatheter-Untersuchung präsentiert werden. Wir sehen drei Kranzarterien mit ihren Verzweigungen, die getrennt voneinander, ohne irgendwelche Verbindungen untereinander, den Herzmuskel mit Blut versorgen. Stellt man sich vor, dass sich eins dieser Kranzgefäße verschließt, dann erscheint es nur logisch, dass der Herzmuskel im Bereich dieser Ader nicht mehr durchblutet wird und es zu einem Herzinfarkt kommt. Wenn jetzt noch ein oder mehrere Engpässe als Ergebnis der Katheter-Untersuchung in diese Skizze eingezeichnet werden, dann ist jeder Patient überzeugt, dass eine risikoreiche Situation vorliegt, die zum Handeln zwingt.
So scheinbar logisch dies alles klingt: diese Skizze ist falsch und unterschlägt Entscheidendes. Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus:
Bei diesen Abbildungen handelt es sich um Gefäß-Präparate des menschlichen Herzens. Diese Bilder sind Ausdruck der realen Gefäßversorgung des Herzens. Zunächst einmal überrascht der völlig unerwartete Gefäßreichtum im gesamten Herzen. Dann zeigt sich, dass die Kranzgefäße nicht voneinander isoliert verlaufen, sondern dass alle drei Kranzarterien über zahllose Querverbindungen miteinander verbunden sind. Ein enges Netz an feinen Gefäßen durchzieht das gesamte Herz.
Dieses umfangreiche Gefäß-Netz ist der Grund dafür, dass Kranzgefäß-Verschlüsse folgenlos bleiben. Das Blut wird über die zahllosen Querverbindungen und Umgehungsgefäße problemlos um alle Engpässe herumgeführt. Deshalb kann eine hochgradige Kranzgefäß-Stenose die Durchblutung des Herzmuskels nicht behindern und ein kompletter Verschluss bleibt folgenlos. Ein solch effektives System zur Sicherung der Durchblutung gibt es nur im Herzen. Es ist ein lebensnotwendiger Schutz.
Schauen Sie sich dazu gerne auch meinen Film zu diesem Thema an:
Skandalös ist, dass dieses Sicherungssystem im Herzmuskel von der Schulmedizin klein geredet, als untauglich hingestellt und in der täglichen Praxis einfach ignoriert wird. Die umfassende, reiche Gefäßversorgung des menschlichen Herzmuskels, die in den anatomischen Bildern zur Darstellung kommt, wird ausgeblendet. In der schulmedizinischen Logik ist dafür kein Platz. Auf diesem fundamentalen Fehler beruht die Katheter-Praxis. Und dann wundert man sich über die katastrophale Bilanz: „Katheter und Stent verhüten keinen Infarkt und verlängern kein Leben.“
Es macht wenig Sinn, die Gefäßengpässe mit einem Ballon-Katheter platt zu drücken und an dieser Stelle einen Stent zu platzieren, wenn man zur Kenntnis nimmt, dass das Blut über zahllose Gefäße und Zuflüsse um diese Engpässe herumgeleitet wird. Die Durchblutung des Herzens wird durch die Stenosen nicht beeinträchtigt. Ballon und Stent können daran nichts verbessern.