Zum Inhalt springen

Die Bilanz des Herzkatheters: Ein Fiasko

Bereits 2003, nachdem schon Millionen von Herzkathetern geschoben und eine Unzahl von Stents gesetzt waren, veröffentlichte die weltberühmte Mayo Klinik in den USA folgende Erkenntnisse:

Katheter und Stent verhüten keinen Infarkt und verlängern kein Leben.

Stents verhüten die Ausbildung einer erneuten Verengung an gleicher Stelle,
senken jedoch nicht die Häufigkeit von Infarkten und Todesfällen.

Das waren – vor annähernd 20 Jahren – unmissverständliche Aussagen.

2007 wurde eine große Studie mit Namen „COURAGE“ veröffentlicht. 2.000 Herzpatienten mit schweren Kranzgefäßverschlüssen wurden aufgeteilt: 1.000 wurden mit Katheter und Stent behandelt, die anderen 1.000 lebten weiter mit ihren Gefäßverschlüssen im Herzen. Die zusätzliche medikamentöse Behandlung war in beiden Gruppen identisch. Diese Studie lief über knapp fünf Jahre und wurde an 50 kardiologischen Zentren der USA und Kanada durchgeführt.

Nach fünf Jahren war die Zahl der Todesfälle in beiden Gruppen identisch. Ob ausgestattet mit Stents, durch die das Blut pulsierte oder mit verschlossenen Gefäßen, in beiden Gruppen überlebten gleich viele Patienten. Der Katheter-Eingriff hatte die Lebenserwartung der Patienten nicht verbessert. Auch die Häufigkeit an Herzinfarkten und Schlaganfällen unterschied sich nicht.

Als Folge dieser umfangreichen Studie hätte das Jahr 2007 zu einem historischen Datum in der Geschichte der Herzmedizin werden können. Es bestand von nun an kein ernsthafter Zweifel mehr daran, dass die Beseitigung schwerer Gefäßverschlüsse mit Katheter und Stent keinen Sinn macht. Die Erwartungen, die mit diesem Eingriff verbunden waren – Schutz vor einem Herzinfarkt und Lebensverlängerung –, hatten sich nicht erfüllt. Somit hätte man 2007 konsequenterweise damit beginnen sollen, die Herzkatheter und die verschiedenen Stents einzumotten. Gleichzeitig hätte man Wissenshaft und Forschung anschieben sollen, um zu klären, wie denn ein Herzinfarkt tatsächlich entsteht. Die Kranzgefäße mit ihren Verengungen und Verschlüssen schienen ja unschuldig.

Es folgten bis heute noch eine Reihe weiterer Studien, die Dr. Sroka im Abschnitt „Abschied von Illusionen – Ein Ärztliches Manifest“ im Einzelnen erläutert. Das Fazit bleibt das Gleiche wie schon 2003: „Katheter und Stent verhüten keinen Infarkt und verlängern kein Leben.“

Allen vernichtenden Studienergebnissen zum Trotz: Der herzmedizinische Alltag hat sich bis heute um keinen Deut verändert. Im Gegenteil, das Katheter-Schieben nahm in den zurückliegenden Jahren beinahe exponentiell zu. Gegenwärtig werden jedes Jahr in Deutschland knapp eine Million Herzkatheter-Untersuchungen durchgeführt. Die Katheter-Praxis unserer Tage spottet allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema.

Published inAllgemein

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen